Coronavirus – Gemeinsam durch die Krise - Psychologische Hilfe in schwierigen Zeiten
Mir ist niemand bekannt, der seit Beginn der Corona-Pandemie sein gewohntes Leben genauso weiterführen kann. Die Auswirkungen der Pandemie konfrontiert alle mit mehr Stress und Unsicherheit als sonst. Vielleicht haben Sie auch den Kontrollverlust zu spüren bekommen, die Unsicherheit, die existenzielle Angst, die Einsamkeit, die Orientierungslosigkeit, die Hilflosigkeit, die Endlichkeit, die Trauer oder anderes. Die Coronakrise verändert unser Sozialleben, soziale Kontakte werden auf ein Minimum reduziert, es wird auf physischen Abstand geachtet. Sinnvolle und notwendige Massnahmen, die auch ich einhalte. Viele müssen nun besonders viel arbeiten, einige haben Mühe mit Auswirkungen des Homeoffice, andere bangen um ihre Existenz. Wichtig ist, gerade auch in diesen schwierigen Zeiten, auf sich und seine psychische Gesundheit zu achten. Viele Tipps und Broschüren zur Entlastung und zum Umgang mit der Krisensituation wurden veröffentlicht – nützliche Beiträge finden sich u.a. auch auf der Homepage der FSP (Föderation der Schweizer Psychologinnen und Psychologen) – die unterstützen und weiterhelfen können.
Folgend eine kleine Auswahl von hilfreichen Strategien:
- Die Aufrechterhaltung des Kontakts mit anderen, wir sollten mit Angehörigen und Freunden möglichst viel kommunizieren, z.B. per Videotelefonie. Auch ich habe mich in meiner Arbeitsweise anpassen müssen und Onlinetherapie eingeführt, wobei ich überraschenderweise durchwegs positive Erfahrungen sammeln konnte.
- Vermehrt auf Bereiche fokussieren, die man selber weiterhin bestimmen, kontrollieren kann. Ob sich z.B. jeder an das social distancing hält liegt nicht in meiner Kontrolle – so soll ich loslassen; hier kann Achtsamkeitsmeditation unterstützend sein. Kontrollieren kann ich bspw., wie ich Sachen finde, die zu Hause Spass bereiten können, wie ich selber die Massnahmen einhalte, ob ich eine Pause beim Medienkonsum einlege usw.
- Die aktuelle Situation bringt für viele Menschen auch Positives und Vorteile mit sich, z.B. entstehen durch das Ersparen der Fahrzeit zur Arbeit gewisse Freiräume. Diese gilt es zu erkennen, zu geniessen, z.B. mit einem Spaziergang im Wald morgens vor der Arbeit im Homeoffice.
Doch manchmal reichen solche Tipps alleine nicht aus oder man hat Mühe mit der Umsetzung. Erlebt es ja jeder anders, auch abhängig von der eigenen Lebensgeschichte und den aktuellen Lebensumständen. Wem es beispielsweise nicht gelingt, loszulassen was man nicht kontrollieren kann, weniger Sozialkontakte zu einem Problem werden, bei Verlust von Routinen etc., kann sich Hilfe bei einer psychologischen Fachperson suchen. In einer Psychotherapie können Sie z.B. Strategien lernen, um mit dem Stress und den Ängsten besser umzugehen und so widerstandsfähiger (Resilienz) zu werden.
Gerade in der aktuellen Lage ist auch eine Konsultation auf Distanz als Onlinetherapie/-beratung oder Psychotherapie draussen im Gehen (Walk&Talk-Methode) neben der klassischen Therapie/Beratung vor Ort in der Praxis empfehlenswert. Als Fachpsychologin für Psychotherapie FSP biete ich sowohl Psychotherapie und Beratung in meinem Praxisraum, als auch draussen z.B. im Allschwiler Wald und Online per Tel., Email, Videotelefonie (z.B. Facetime, HIN-Talk) an. Ich halte mich dabei an die Qualitätsstandards Onlineinterventionen der FSP. Bei psychischen Störungen muss mind. die erste Sitzung vor Ort in der Praxis stattfinden. Sitzungen können auch abwechselnd Online und Face-to-Face im Praxisraum stattfinden.
Abschliessend möchte ich betonen, dass gerade in Krisenzeiten der Mensch nach Nähe (neben der körperlichen gibt es ja auch die emotionale Nähe) und nach Gemeinschaftsgefühl sucht. Die Verbundenheit mit anderen wird gesucht, die Anteilnahme, man hilft einander. Dies kann uns helfen, die Krisensituation zu meistern. Die Verbundenheit kann uns durch die Krise tragen.